Nächste Gottesdienste
Heiliges Jahr 2025

Das Heilige Jahr 2025 ist eine Einladung, uns auf den Weg zu machen als gläubige und hoffnungsvolle Menschen. Bischof Felix Gmür hat einige Kirchen im ganzen Bistum ausgewählt, wo wir hingehen können, um unseren Glauben und unsere Hoffnung zu stärken. Dazu gehört auch die St.-Ursen-Kathedrale. Gottesdienste, Gebetsmöglichkeiten und das Angebot für die Beichte sind Möglichkeiten, die erneuernde Kraft des Glaubens zu erfahren.
Heiliges Jahr 2025 St. Ursen Pilgerführer
Unser Kirchenblatt

Im Kirchenblatt der römisch-katholischen Pfarreien im Kanton Solothurn können Sie aktuelle Informationen zu Gottesdiensten und Veranstaltungen, Impulse und Gedanken nachlesen.

Leitartikel vom 24. August bis 6. September
Zeitgemäss auch heute
Das neue Schuljahr hat gerade begonnen. Die Kinder und Jugendlichen lernen in verschiedenen Fächern neues Wissen kennen oder vertiefen bereits bekanntes. Auch der Religionsunterricht wird von manchen Kindern und Jugendlichen besucht. Es sind Schülerinnen und Schüler, die aus den Landeskirchen kommen, aber auch solche, die einer anderen Konfession oder gar keiner Religionsgemeinschaft angehören.
In den Medien und in der Gesellschaft wurden in den letzten Montanen vorwiegend Stimmen laut, die sich negativ zum Religionsunterricht äusserten. Sätze wie: «Der Religionsunterricht ist nicht mehr zeitgemäss» gingen durch die Presse. Es folgt der Vorwurf, die heutige Form des Religionsunterrichts widerspiegle nicht die Gesellschaft, die zunehmend nicht mehr ein Teil der Landeskirchen ist. Positiv wurde aber auch genannt, dass man das Wissen über Religionen allen zugänglich machen möchte.
In unserem Pastoralraum pflegen wir am «Lernort Schule» das Modell vom ökumenischen Religionsunterricht. Die Kinder und Jugendlichen werden von reformierten oder römisch-katholischen Fachlehrpersonen unterrichtet, auf der Basis des ökumenischen Lehrplans. Der ökumenische Lehrplan berücksichtigt die Erneuerung, die im Bereich der Schule mit dem Lehrplan 21 stattgefunden hat. Der Lehrplan beinhaltet sowohl viele Themenbereiche, die sich auf das Christentum beziehen, aber auch Themenbereiche mit Blick auf andere Religionsgemeinschaften, Ethik und philosophische Lebensthemen.
Mit allen Hindernissen, die sich über die Jahre dem Religionsunterricht entgegengestellt haben – Randstunden in der Stundentafel, weniger Personen, die der Landeskirche angehören und weniger Vorwissen usw. – erlebe ich den Religionsunterricht als zeitgemäss und vor allem als sinnvoll im schulischen Kontext. Der «Lernort Schule» ermöglicht einen Zugang für Kinder und Familien, die interessiert sind. Es ist kein exklusives Angebot, das nur für eine ausgewählte Gruppe stattfindet. Es ermöglicht das Lernen und Kennenlernen von verschiedenen Weltanschauungen und Traditionen innerhalb des Klassenverbands, gemeinsam mit «Expert:innen» im Fachgebiet der Religion.
Eine Jugendliche hat mir neulich gesagt, im Religionsunterricht könne man anders diskutieren als mit der Klassenlehrperson. Das durfte ich auch schon mit so manchen Klassen und Schülerinnen, Schülern erleben. Vielleicht aus dem Grund, weil im Religionsunterricht nicht bewertet oder gewertet wird. Es ist ein Raum, in dem Glaubens- und Lebensfragen diskutiert werden, ohne den Anspruch, eine allumfassende Lösung zu definieren. Es geht um das Entdecken, Erfahren und einfach Neues kennenzulernen.
Unsere Geschichte und Kultur sind geprägt von Religion. Überall begegnen uns im Alltag religiöse Symbole. Auch wenn der Stellenwert in der Gesellschaft nicht mehr derselbe ist wie früher, die Fragen und die Neugier nach Wissen bleiben. Der Religionsunterrichtet in der Schule bietet einen neutralen Raum dafür, begleitet durch Fachpersonen (Katechet:innen ForModula/OekModula oder Religionspädagog:innen). Sie haben eine Ausbildung oder ein Studium in diesem Bereich absolviert und können auf die vielen Fragen der Kinder und Jugendlichen eingehen, damit der Religionsunterricht auch heute noch zeitgemäss ist.
Ich wünsche allen einen erfolgreichen Start ins neue Schuljahr! Und allen Lehrpersonen viele spannende Fragen von der Schülerschaft.
Annina Schmidiger Spielmann, Religionspädagogin RPI