Nächste Gottesdienste
Heiliges Jahr 2025
Das Heilige Jahr 2025 ist eine Einladung, uns auf den Weg zu machen als gläubige und hoffnungsvolle Menschen. Bischof Felix Gmür hat einige Kirchen im ganzen Bistum ausgewählt, wo wir hingehen können, um unseren Glauben und unsere Hoffnung zu stärken. Dazu gehört auch die St.-Ursen-Kathedrale. Gottesdienste, Gebetsmöglichkeiten und das Angebot für die Beichte sind Möglichkeiten, die erneuernde Kraft des Glaubens zu erfahren.
Heiliges Jahr 2025 St. Ursen Pilgerführer
Unser Kirchenblatt
Im Kirchenblatt der römisch-katholischen Pfarreien im Kanton Solothurn können Sie aktuelle Informationen zu Gottesdiensten und Veranstaltungen, Impulse und Gedanken nachlesen.
Leitartikel vom 16. November bis 29. November
100 Jahre Christkönigssonntag
Vor 100 Jahren wurde der Christkönigssonntag das erste Mal begangen. Dieses Fest hat eine bewegte Geschichte. Papst Pius XI. beging es 1925 am 31. Dezember, als Antwort auf politische Säkularisierung und als Bekräftigung der Herrschaft Christi über Staat und Gesellschaft. Danach verlegte man den Termin auf Ende Oktober. Seit der Liturgiereform von 1970 feiert die Kirche den Christkönigssonntag am letzten Sonntag im Kirchenjahr, dem Sonntag vor dem ersten Advent.
Die Deutung des Königtums Christi hat sich gewandelt: Anfangs war sie stark politisch gegen totalitäre Tendenzen gerichtet. Nicht der Machthaber, welcher die Menschen unterdrückt und kontrolliert, ist der Herr, sondern Christus ist der König.
Das Deckenmosaik des Baptisteriums der Kathedrale von Padua zeigt Christus als Weltenherrscher umringt von einer Schar von Engeln und Vollendeten. Er ist dargestellt mit dem Kreuznimbus, das ist eine besondere Form des Heiligenscheines, in welchem ein griechisches Kreuz eingezeichnet ist. Eindrücklich ist die rechte Hand, die er zum Segen erhebt.
In der Liturgie des Christkönigssonntags werden je nach Lesejahr verschiedene Schwerpunkte gesetzt. Einer zeigt uns den Weltenrichter, der die Gerechten von den Ungerechten scheidet. (Vgl. Mt 25,31–46) Es werden uns auch Stellen aus der Passionsgeschichte vor Augen geführt: Dort fragt Pilatus Jesus, ob er der König der Juden sei. Diese Frage bejaht Jesus und betont, dass sein Königtum nicht von hier sei.
(Vgl. Joh 18,33–37)
Ein weiterer Text berichtet, wie Jesus am Kreuz von Soldaten verspottet und sogar von einem Mitgekreuzigten verhöhnt wird: Wenn er König sei, solle er sich und ihnen nun helfen! (Vgl. Lk 23,35–43) Mit der Zeit gewannen pastorale und soziale Aspekte an Gewicht. Das unterstreicht die Lesung von Christus als «Guter Hirte», der seine anvertraute Herde schützt und stützt und sich um sie sorgt, wie es recht ist.
(Vgl. Ez 34,11–22)
So rückte das dienende und leidende Königtum in den Vordergrund und betonte eine Herrschaft in Liebe und Dienst. Zugleich fordert die moderne Pastoral Gerechtigkeit, Frieden und die Achtung der Würde aller Menschen. Somit verbindet der Christkönigssonntag Zukunftshoffnung und Gegenwartserfahrung: Christus ist schon König, sein Reich aber noch nicht vollendet. Dieses «bereits und noch nicht» prägt unser Hoffen und Handeln.
Der Feiertag lädt uns dazu ein, das Königtum nicht nur liturgisch zu begehen, sondern konkret zu leben:
Im Einsatz für Benachteiligte, für Versöhnung und im politischen Handeln, das dem Dienst der menschlichen Würde verpflichtet ist. Christus als König zeigt sich in Barmherzigkeit, Wahrhaftigkeit und solidarischem Handeln, nicht in Machtgehabe.
In einer Welt voller Machtkämpfe und Unsicherheiten weist uns der Christkönigssonntag darauf hin, sich an einer Hoffnung zu orientieren, die über kurzfristige Interessen hinausweist.
Er ruft zu treuem Dienst an Christus und an den Menschen, denn Jesus hat uns aufgezeigt, dass sein Königsein dienen heisst.
Stefan Keiser, Pfarreiseelsorger